Am 28. November fand in Berlin die 10. Sitzung des Arbeitskreises zur Schaffung eines gemeinsamen Wirtschaftsraums von Lissabon bis Wladiwostok statt.
Der Arbeitskreis wurde 2015 vom Geschäftsführer der Schneider Group Ulf Scheider und dem Forschungsdirektor des Deutsch-Russischen Forums Alexander Rahr zur Förderung des praxisorientierten Wirtschaftsdialogs zwischen der Europäischen Union und der Eurasischen Wirtschaftsunion gegründet. Diverse Verbände, darunter die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer, haben sich gemeinsam mit den Unternehmen Allianz, Knauf Group CIS, METRO AG u.a. dem Memorandum mit den Forderungen für mehr Dialog zwischen der EU und der EAWU angeschlossen.
Aktuell befasst der Arbeitskreis mit einer stärkeren Zusammenarbeit in Zollfragen, im Bereich der technischen Regulierung sowie mit der Visaerleichterung.
Die Sitzung eröffnete Dr. Marco Miklis, Head of Region Europe, Caucasus, Central Asia vom Airbus Konzern und berichtete über die aktuellen Projekte des Unternehmens auf den internationalen Märkten.
Der Leiter des ifo Zentrums für Außenwirtschaft Prof. Gabriel Felbermayr stellte in seinem Vortrag aktuelle Statistiken zum Außenhandel der EAWU mit der EU, USA und China vor und betonte dabei, unter anderen den aktuell wachsenden Anteil russischer Exporte. Professor Felbermayr beleuchtete außerdem die Auswirkungen des zunehmenden Protektionismus auf die Handelsbilanzen einzelner Länder. Die meisten Handelseinschränkungen wurden bisher von den USA verhängt. Die finanziellen Folgen der US-amerikanischen protektionistischen Handelspolitik bekommen am stärksten Deutschland und China zu spüren.
Der Berater des Vorsitzenden der Eurasischen Wirtschaftskommission Sevak Sarukhanyan erzählte den Teilnehmern von den Ergebnissen der kürzlich stattgefundenen Sitzung der Regierungschefs der EAWU in Minsk. Bei dem großen Themenbereich der Schaffung eines gemeinsamen Energieversorgungsraums standen, unter anderem die Fragen der Energieeffizienz, regenativr Energiequellen sowie der Digitalisierung der Energienetze auf der Tagesordnung.
An der Sitzung des Arbeitskreises Lissabon-Wladiwostok nahm der Leiter der Repräsentanz der Handels-und Industriekammer Russland Dr. Sergey Nikitin und der Vorsitzende des Komitees für Technische Regulierung, Standardisierung und Produktqualität der HIK Russland Sergey Pugatschew teil. Gemeinsam mit den Vertretern des Russischen Verbandes der Industriellen und dem Geschäftsführer von Eurasia Connect GmbH Gerd Slapke wurden nach Abschluss der Sitzung eine engere Zusammenarbeit zur Unterstützung deutscher und russischer Unternehmen bei der Produktzertifizierung besprochen.