Die russische Handels- und Industriekammer (HIK Russland) sieht eine ihrer aktuellen Hauptaufgaben in der Aufrechterhaltung eines Dialogs und einer kontinuierlichen Zusammenarbeit mit der internationalen Unternehmensgemeinschaft und Verbänden. Dies erklärte Sergey Katyrin, Präsident der HIK Russland, bei seinem Treffen mit Ulf Schneider, dem Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Schneider Group und dem Vorstandsvorsitzenden der Wirtschaftsinitiative Lissabon-Wladiwostok. Während des Gesprächs am 11. April in der Moskauer Zentrale des russischen Kammerdachverbandes wurden die aktuellen Herausforderungen für internationale und russische Geschäftsleute in Russland und in Deutschland sowie die Kammeraktivitäten zur Unterstützung der Wirtschaft und der Unternehmen besprochen. Sergey Katyrin lieferte seine Einschätzungen zu den bereits verabschiedeten bzw. geplanten Gesetzesinitiativen, die die ausländischen Unternehmen in Russland betreffen. „Wir sehen es aktuell als unsere berufliche Pflicht an, uns weiterhin für die Interessen der Wirtschaft einzusetzen, die sich in einer sehr schwierigen Situation befindet“, bestätigte der russische Kammerpräsident.
Das Treffen mit dem Geschäftsführer der deutschen Beratungsgesellschaft Schneider Group, die ihre Filialen in Russland, Kasachstan und Ukraine hat, setzt eine Reihe der Gespräche mit den Vertretern internationaler Verbände und Unternehmensvereinigungen fort. In den vergangenen Wochen fanden die Besprechungen, unter anderem mit Association of European Businesses (AEB), American Chamber of Commerce in Russia, European Chamber of Commerce (Eurochambres) statt. Ein bewusster Umgang mit den seit Jahrzehnten aufbauten Geschäftsbeziehungen wird auf beiden Seiten als wichtig empfunden.
So bestätigte auch Ulf Schneider, dass die meisten Mandanten der Schneider-Gruppe nicht daran interessiert sind, den russischen Markt zu verlassen, und dass nur wenige von ihnen ihr Geschäft „pausiert“ haben.
Auf der Tagesordnung stand außerdem die im Jahr 2015 von Ulf Schneider gegründete Unternehmensinitiative zur Schaffung eines gemeinsamen Wirtschaftsraums von Lissabon bis Wladiwostok besprochen. Beide Seiten vertreten die Ansicht, dass das Konzept trotz der aktuellen geopolitischen Lage weiterhin relevant ist.