Im Vorfeld der 8. Tagung der Handels- Industriekammer der Russischen Föderation (HIK Russland) fand am 10. Februar in Moskau eine Diskussionsrunde „Prioritäten der außenwirtschaftlichen Strategie Russlands: Position der Unternehmen“ statt. Unter den Diskussionsteilnehmern waren, unter anderem Alexej Gruzdev, Vize-Minister für Industrie und Handel, Elena Melnikova, Leiterin der Abteilung Analytik in der Außenwirtschaft des Wladimir Padalko, Vize-Präsident der HIK Russlands, Georgy Petrov, Berater des Präsidenten der HIK Russland, Leiter des Ausschusses für Zollpolitik. Im Rahmen eines Runden Tisches stellten die führenden nationalen Experten diverse Praxisbeispiele, Markt- und Studiendaten, Erkenntnisse aus Unternehmensdialog sowie ihre Einschätzungen zur zukünftigen Ausrichtung der nationalen Außenwirtschaftsstrategie 2030 vor.
Als Moderator trat der Leiter des Kammerausschusses für Wirtschaftsintegration und Außenwirtschaft, Leiter des Russischen Nationalen Forschungsinstitutes für Konjunktur Andrey Spartak auf. In seiner Eröffnungsrede verwies er auf die Bedeutung der außenwirtschaftlichen Zielsetzung in der Post-Covid-Zeit, in der Russlands neue Außenwirtschaftsstrategie 2030 ausgearbeitet und verabschiedet wird.
Der Vize-Präsident der HIK Russland Wladimir Padalko stellte die Ergebnisse einer Umfrage unter knapp 100 Mitgliedsunternehmen zum Thema „Risiken bei der Umsetzung der Außenwirtschaftsstrategie 2030“ vor. Als besonders negative Faktoren haben die Befragten pessimistisches Entwicklungsszenario der russischen Wirtschaft, Schrumpfung des nationalen Unternehmertums sowie schwaches Wachstumstempo und niedrige Einnahmen der Unternehmen an. Eine weitere Verschärfung der Sanktionen und die darauf basierenden Kooperationseinschränkungen belegte als Risikofaktor den vierten Platz.
Azer Mutalim ogly Talybov, der Vorstandsvorsitzende der Roseximbank, einer Tochterstruktur des Russian Export Centers, benannte die Digitalisierung als einen der besonderen Prioritäten. Im Jahr 2020 hat die russische Exportförderungsagentur verstärkt die russische IT-Branche bei der internationalen Markterschließung unterstützt. Auch im laufenden Jahr ist laut Talybov eine weitere staatliche Exportförderung für die Branche notwendig. Die IT-Exporte aus Russland verzeichnen seit Jahren ein stabiles Wachstum. Laut dem nationalen Verband der Softwareentwickler Russoft im ersten Halbjahr 2020 erreichten die Exporte von IT-Dienstleistungen 2,4 Mrd. USD (+14% zum Vorjahr).