Am 10 April 2019 fand in Chemnitz der Russland-Tag im Rahmen der 7. Sächsischen Außenwirtschaftswoche statt. Unter den Themen der diesjährigen Veranstaltung waren Lokalisierung, gesetzliche Rahmenbedingungen, Zertifizierung und Sanktionen.
Der Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz Hans-Joachim Wunderlich informierte die Teilnehmer über die aktuellen Entwicklungen in der russischen Wirtschaft und im deutsch-russischen Außenhandel. In 2018 erreichte das Volumen der deutschen Handelsinvestitionen in Russland 2 Mrd. Euro (+26%). Der bilaterale Handel wuchs auf 62 Mrd. Euro (+ 8,4%). Herr Wunderlich betonte dabei, dass gerade die Handelsbeziehungen zwischen Sachsen und Russland in den vergangenen Jahren abgeschwächt haben: die Importe sanken von 3 Mrd. Euro auf 540 Mio. Euro. Dabei strebt das Bundesland eine stärkere Wirtschaftskooperation mit russischen Regionen an. In den letzten Jahren wurden deshalb die Kontakte mit Sankt Petersburg und der Republik Tschuwaschien ausgebaut. In 2019 finden die Unternehmerreise nach Wolgograd und Woronesch mit den Schwerpunkten Maschinenbau, Metallurgeie, Landwirtschaft, Petrochemie und Luftfahrtindustrie statt.
In seinem Vortrag sprach der Russland-Beauftragter der sächsischen Wirtschaftsfördergesellschaft Manfred Liebl von diversen Fördermöglichkeiten, darunter Geschäftsreisen und Fachmessen wie beispielswiese Metalloobrabotka (Metallurgie) und Zdravookhranenye (Gesundheitsschutz). Er erwähnt dabei das wachsende gegenseitige Interesse russischer Firmen für die Zuliferermesse Z + intec in Leipzig.
Das Thema der Innovationsförderung im Rahmen des ZIM-Programms des Bundeswirtschaftsministeriums beleuchtete der Abteilungsleiter International der AiF Projekt GmbH Felix Richter.
Der Geschäftsführer der ALPHA GmbH Thomas Krause stellte die Tätigkeitschwerpunkte und aktuelle Projekte des Rates für technische Regulierung und Standardisierung des russischen Verbandes der Industriellen im Bereich der digitalen Wirtschaft vor. Der Verband ist ein Mitglied in der Deutsch-Russischen Initiative für digitale Wirtschaft GRID.
Für die Unternehmen aus beiden Ländern stellt die Zertifizierung der Waren und Dienstleistungen häufig eine große Herausforderung dar. Über die Möglichkeiten der Unterstützung seitens der russischen Handels- und Industriekammer und deren Tochtergesellschaft, der ältesten nationalen Zertifizierungsgesellschaft Sojuzexpertiza berichtete der Leiter der Repräsentanz der HIK Russland in Deutschland Dr. Sergey Nikitin.