Am 20. April 2022 fand im Moskauer Büro der Nachrichtenagentur TASS eine Pressekonferenz Zeit für Veränderungen: Die Handels- und Industriekammer der Russischen Föderation zur Erschließung von ausländischen Märkten mit einer Teilnahme des Präsidenten der HIK Russland Sergey Katyrin statt. Im Mittelpunkt standen die aktuellen Aktivitäten der größten nichtstaatlichen Unternehmensvereinigung zur Unterstützung der russischen Wirtschaft bei der Erschließung neuer Märkte. Anschließend beantwortete der Kammer-Chef Katyrin die Journalistenfragen.
Von allen russischen Wirtschafsverbänden verfügt die HIK Russland über das größte internationale Netzwerk, zu dem die Repräsentanzen, die ehrenamtlichen Vertreter sowie die bilateralen Wirtschaftsräte mit 76 Ländern gehören. Trotz der Sanktionen werden die Verbindungen zu allen Akteuren aufrechterhalten, wenngleich die gewohnte Intensität mit bestimmten Ländern aufgrund der aktuellen Entwicklungen und der Sanktionspolitik nicht möglich ist, so Katyrin. Die Kammer kommuniziert weiterhin mit europäischen Kollegen, darunter in Frankreich und Deutschland, und arbeitet mit dem russischen Ableger der American Chamber of Commerce (AmChamber Russia) zusammen.
Die außenwirtschaftlichen Prioritäten von russischen Unternehmen fokussieren sich verstärkt auf die Länder in Asien, Afrika, im Nahen Osten und dem Lateinamerika.Aus Sicht von Katyrin bieten die asiatischen und afrikanischen Märkte einzigartige Möglichkeiten für russische Unternehmen. In der jüngsten Zeit trafen sich mehrere Delegationen mit Unterstützung von Ministerien und der HIK Russland. Sergey Gorkov, Leiter des Russisch-Emiratischen Wirtschaftsrates in der Kammer betonte, das Interesse der arabischen Länder an Russland sei groß und wüchse weiter.
Zu den engsten Wirtschaftspartnern aus dem postsowjetischen Raum gehört Weißrussland. Die Außenhandelsbilanz mit dem EAWU-Mitglied ist im vergangenen Jahr um 35 Prozent gewachsen. Da die Handelsbeziehungen in der Eurasischen Wirtschaftsunion ebenfalls von den Sanktionsfolgen betroffen sind, sucht die HIK Russland gemeinsam mit der Eurasischen Wirtschaftskommission nach Lösungen, beispielsweise im Bereich der Finanzierung.